Mit einer Zeit von 64:52 Minuten lief die Kenianerin den Halbmarathon in Prag so schnell wie nie eine Frau zuvor. Gleichzeitig lief sie auch Rekorde über 10, 15 und 20 km.

 

Die Kenianerin Joyciline Jepkosgei hat den Halbmarathon in Prag in der Weltrekordzeit von 64:52 Minuten gewonnen. Die 23-Jährige verbesserte damit die von ihrer Landsfrau Peres Jepchirchir erst im Februar in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) aufgestellte globale Bestzeit von 65:06 um 14 Sekunden und lief die erste Halbmarathonzeit einer Frau unter 65 Minuten. Auf dem Weg zu der neuen Bestzeit brach die 23 Jahre alte Jepkosgei, die in Ras Al Khaimah im Februar noch Rang drei mit 66:08 Minuten belegt hatte und in diesem Rennen in die Weltspitze vorgestoßen war, sensationell auch die Weltrekorde über 10 km und 15 km sowie den über 20 km. 

Jepkosgei unterbietet Paula Radcliffs 10-km-Rekord um 16 Sekunden

Das Rennen der Frauen begann extrem schnell. Die 5-km-Marke erreichte Jepkosgei zusammen mit der Titelverteidigerin Violah Jepchumba (Kenia) nach 14:53 Minuten. Da fehlten nur sieben Sekunden zum Weltrekord über diese Distanz. Erstaunlich war dann vor allem die 10-km-Durchgangszeit in Prag. Diesen Punkt passierte Jepkosgei in 30:05 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung vor Jepchumba. Damit hatte sie den 14 Jahre alten Weltrekord der britischen Ausnahmeläuferin Paula Radcliffe gleich um 16 Sekunden unterboten. Radcliffe war 2003 eine Zeit von 30:21 gelaufen. 

Kurz vor Kilometer 15 konnte Jepchumba dann nicht mehr ganz Schritt halten mit der neuen Weltrekordlerin. Diesen Punkt erreichte Jepkosgei in Prag nach 45:37 Minuten mit drei Sekunden Vorsprung. Den 15-km-Weltrekord hielt bisher die Kenianerin Florence Kiplagat, die bei ihrem Halbmarathon-Weltrekord in Barcelona 2015 die 15 km in 46:21 passiert hatte. Auch die 20-km-Bestzeit, die Peres Jepchirchir im Februar in Ras Al Khaimah mit 61:40 aufgestellt hatte, unterbot Jepkosgei deutlich mit 61:25 Minuten.

Weltrekord beim Halbmarathon in Prag war Überraschung für Jepkosgei

„Der Weltrekord ist eine Überraschung für mich, ich wollte heute nur eine Bestzeit laufen“, erklärte Joyciline Jepkosgei, die erst im vergangenen Jahr erstmals international in Erscheinung trat und nun sensationell vier Weltrekorde brach. Platz zwei belegte in Prag Violah Jepchumba in 65:22 Minuten. Dies ist die sechstschnellste je gelaufene Zeit über diese Distanz. Dritte wurde ihre kenianische Landsfrau Fancy Chemutai mit 66:58 Minuten. Noch drei weitere LäuferinnenHier geht's zu passenden Produkten auf Amazon.de! erzielten international starke Zeiten von unter 68 Minuten: Vierte wurde Valary Aiyabei in 67:50, Rang fünf belegte Gladys Chesir (beide Kenia/67:51) und als Sechste lief Jordan Hasay (USA) nach 67:55 ins Ziel.

Im Vergleich zu den Frauen fiel das Rennen der Männer deutlich ab. Obwohl der Sieger eine hochklassige Zeit von unter einer Stunde erreichte: Der Äthiopier Tamirat Tola gewann mit 59:37 Minuten. Die Kenianer Josphat Tanui (60:38) und Geoffrey Yegon (60:41) belegten die nächsten Plätze.

Die schnellsten Frauen-Halbmarathonzeiten aller Zeiten:

64:52 min Joyciline Jepkosgei, KEN (Prag 2017)
65:06 min Peres Jepchirchir, KEN (Ras Al Khaimah/UAE 2017)
65:09 min Florence Kiplagat, KEN (Barcelona 2015)
65:12 min Florence Kiplagat, KEN (Barcelona 2014)
65:13 min Mary Keitany, KEN (Ras Al Khaimah/UAE 2017)
65:22 min Violah Jepchumba, KEN (Prag 2017)
65:50 min Mary Keitany, KEN (Ras Al Khaimah/UAE 2011)
65:51 min Violah Jepchumba, KEN (Prag 2016)
66:02 min Mary Keitany, KEN (Ras Al Khaimah/UAE 2015)
66:04 min Cynthia Limo, KEN (Ras Al Khaimah/UAE 2016)
66:07 min Gladys Cherono, KEN (Ras Al Khaimah/UAE 2016)